Stiftungspatenschaften für gute Ideen

Für Vorhaben, die den Grundideen von „heimspiel“ besonders gut entsprechen, können wir eine Projektpatenschaft übernehmen. Im Rahmen einer Patenschaft unterstützt „heimspiel“ sowohl finanziell als auch ideell. Dies kann zum Beispiel bedeuten, dass wir Ihre Konzeptentwicklung begleiten, mögliche Kooperationspartner:innen ansprechen, weitere Förderer ins Boot holen und/oder gemeinsam mit Ihnen Informationsmaterialien entwickeln.

Bisherige „heimspiel“-Patenschaften

An allen drei „heimspiel“-Standorten haben die Joachim Herz Stiftung und die Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. die Gründung von Elternlotsen-Projekten unterstützt. Denn die Grundidee dieser Initiative überzeugt uns sehr: Engagierte Mütter und Väter aus dem Stadtteil werden in Themen rundum Gesundheit, Bildung und Erziehung geschult und lernen im Rahmen einer Fortbildung wichtige Ansprechpartner:innen im Quartier kennen. Ihre Aufgabe ist es dann, andere Eltern anzusprechen und ihnen bei Bedarf den Weg zu professioneller Beratung zu weisen.

Nachbarschaftsmütter Hohenhorst

Die Beratungsstelle Auf KURS im „Haus am See“ bildet im Herbst 2013 zum ersten Mal „Nachbarschaftsmütter“ aus. Im Jahr 2020 kommen die Nachbarschaftsmütter und Nachbarschaftsväter aus neun unterschiedlichen Ländern und sprechen insgesamt 16 Sprachen. Die ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer bauen Brücken: Sie kennen sich gut in ihrem Stadtteil aus, unterstützen Familien, informieren über Themen zu Familien- und Alltagsfragen und fungieren bei Sorgen als Ansprechpartner:innen. Analog zu den in anderen Städten und Bezirken bekannten „Stadtteilmüttern“ stellen sie ein niedrigschwelliges Angebot vor Ort dar, das sich vor allem – wenn auch nicht ausschließlich – an Familien mit Migrationshintergrund richtet.

„heimspiel“ hat für dieses Engagement eine Patenschaft übernommen aus der Überzeugung, dass das Vorhaben an der Schnittstelle von aufsuchender Beratung, Kooperation mit Eltern und Unterstützung in Alltagsfragen für das Quartier ein idealer Zugewinn niedrigschwelliger Hilfe ist. Ein thematischer Fokus soll dabei auf dem Thema Bildung liegen.

„Ich bin beeindruckt, was diese Frauen seit ihrem Start gemeinsam mit den Familien im Stadtteil für ihre Integration und die Bildung ihrer Kinder erreicht haben. Ich wünsche mir, dass dieses Vorbild in Deutschland Schule macht!“

(Aydan Özoğuz, Schirmherrin der Nachbarschaftsmütter, Mitglied des SPD Parteivorstands und frühere Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration)

Nachbarschaftsmütter Neuwiedenthal

In Neuwiedenthal bildet das Harburger Rote Kreuz seit 2014 Frauen aus, als Nachbarschaftsmutter aktiv zu werden. Mit ihrem sozialen Engagement leisten die Nachbarschaftsmütter einen wichtigen Beitrag zur Integration von Zuwanderern und für die Bildung der Kinder und Jugendlichen. Gleichzeitig finden Nachbarschaftsmütter über das Projekt nicht selten den Einstieg in einen sozialen Beruf.

Die Schulungen finden im Eltern-Kind-Zentrum Stubbennest statt und werden durch zahlreiche Kooperationspartner begleitet. Im Anschluss unterstützt das Harburger Rote Kreuz die Frauen bei ihrer Aufgabe.

Die Nachbarschaftsmütter Neuwiedenthal wurden 2015 mit dem Harburger Integrationspreis ausgezeichnet. 2016 waren sie auf Bundesebene für den Deutschen Engagement Preis nominiert.

Für nähere Informationen: https://www.drk-harburg.hamburg/nachbarschaftsmuetter-und-elternlotsen.html

Elternlotsen als Stadtteilexpert:innen

Im Hamburger Stadtteil Billstedt helfen Elternlotsen anderen geflüchteten Menschen, sich besser orientieren zu können. Die meisten von ihnen sind auch vor Krieg und Armut geflohen und wissen, wie es ist, sich in einer neuen Umgebung zurechtfinden zu müssen. Insbesondere Familien brauchen Unterstützung, denn sie haben häufig viele Fragen: Wie melde ich mein Kind in der Kita an oder in der Schule an? Wo finden wir einen Arzt oder eine Apotheke? Welche Behörde ist für mich zuständig?

Gemeinsam mit der Elternschule Billstedt hatte Das Rauhe Haus das Angebot entwickelt und Ende 2017 die ersten Elternlotsen ausgebildet. In der fundierten Schulung geht es um das Schul- und das Gesundheitssystem in Deutschland, um Kinderbetreuung und Möglichkeiten zur Frühförderung. Die Elternlotsen stammen aus acht verschiedenen Ländern. Somit stehen entsprechend viele Sprachmittler:innen zur Verfügung.

Weitere Informationen:
https://www.rauheshaus.de/betreuung/kinder-und-jugendhilfe.html#c169

MUT-Academy

Ein weiteres Patenschaftsprojekt, das die Joachim Herz Stiftung und die Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. im Rahmen von „heimspiel“ unterstützen, ist die MUT Academy. Dieses Programm richtet sich an Stadtteilschüler:innen, die den Ersten Allgemeinbildenden Schulabschluss (ESA, ehemals Hauptschulabschluss) schaffen und nach der Schule einen Ausbildung beginnen möchten. Aber auch Schüler:innen, die den ESA nicht bestehen, sind eingeladen, mitzumachen. Denn was zählt, ist vor allem die Motivation, sich der Herausforderung des Übergangs in die Ausbildung zu stellen.

Noch immer verlassen rund 60% der Hamburger Schulabgänger:innen die 10. Klasse ohne einen direkten Anschluss in die Berufsausbildung. Trotz vieler wirkungsvoller Maßnahmen, die die Übergangsquoten in Hamburg deutlich verbessert haben, schaffen noch immer zu viele Jugendliche den Übergang nicht. Vor allem Schüler:innen ohne Abschluss oder mit dem ESA sind davon betroffen. Vielen von ihnen fehlen Perspektiven, sie haben Angst vor den anstehenden Veränderungen und häufig fehlt die Unterstützung aus dem Umfeld.
 

Was die MUT-Academy daher bietet, sind Begleitung und Unterstützung, um MUT zu entwickeln. Die Academy begleitet Jugendliche am Ende ihrer Schulzeit vom Schulabschluss bis in die Ausbildung hinein. Das Programm besteht aus drei MUT-Camps, einzelnen Workshoptagen und persönlicher Begleitung.

Für nähere Informationen: https://mutacademy.de/